Hi !
Hier
geht's weiter mit Semesterneubeginnnews (wenn's soweit ist).
Urlaub ist schoen !
19.12.- 13.1.
Ja ! Ich habe es nicht bereut, nicht nach Hause geflogen zu sein, wie
viele andere Regensburger es getan haben. Ich hatte allerdings auch das
Glueck, von meiner Freundin besucht zu werden. Gemeinsam mit ihr hab ich
dann weder den Westen noch den Osten, sondern die Mitte von USA "unsicher"
gemacht. (Ihr habt doch von dem Schneechaos in Chicago gehoert...) Nachdem
ich Dani am Samstag vom Flughafen abgeholt hatte, haben wir uns erst
einmal ein Motel gesucht (zahlbar, aber nicht ohne ein bisschen Komfort)
und dann begonnen die Stadt zu besichtigen. In ungeordneter Reihenfolge
sah das etwa so aus : Sears Tower (hoechstes Buerogebaeude der Welt),
Museum of Science & Industry, Bummeln, Downtown, Skate on State,
Christkindlmarkt (Ja, dort hab ich mir eine Leberkaessemmel genehmigt ;)
Hard Rock Cafe, Rainforest Cafe, West Side Story im Drury Lane Dinner
Theater (ohne Dinner) fuer $25 einen genialen Platz gehabt, Chinatown,
aber nur durchgefahren. Danach gings "heim" nach Urbana, wo wir nach einer
Stadtrundfahrt (auf Fahrraedern, wie hier ueblich) und Spaziergaengen
in ein paar nahegelgenen Parks ein wunderschoenes Weihnachten feierten
(mit Spaghetti zum Abendessen, aber was solls) Gleich danach machten wir
uns auf den Weg nach Boulder/Colorado, wo wir Anton (Schoenen Gruss an der
Stelle) besuchten. Abfahrt Mo, 28. Dezember, Springfield (Hauptstadt von
Illinois), St. Louis, wo ich wieder nicht auf die Spitze des Arch (=Bogen,
Wahrzeichen der Stadt, ziemlich gross) fahren konnte - 4 Stunden Wartezeit
auf den Lift war uns dann doch zu viel, und am Abend schliesslich noch
Kansas City, das, wie ich inzwischen weiss, keineswegs Hauptstadt von
Kansas ist, ja nicht einmal komplett in Kansas liegt. Der weitaus
groessere Teil von Kansas City ist naemlich noch in Missouri. Die
Hauptstadt von Kansas sahen wir dann am naechsten Tag, es handelt sich um
Topeka. Trotz der ganzen Besichtigungen waren wir schon ziemlich weit
gekommen, so dass wir am dritten Tag unserer Reise, nachdem wir Dani's
Rueckflug noch um ein paar Tage verlegt hatten, in Boulder ankamen und
dort auch gleich von Anton begruesst wurden. Die restlichen Tage sind
recht schnell erzaehlt. Sylvester war, gelinde gesagt eine Enttaeuschung.
Colorado verbietet naemlich das Abbrennen von Feuerwerkskoerpern und da
ein grossteil des Campus nach Hause gefahren/-flogen/-reist war, war in
Boulder noch dazu gar nix los :( So konnten wir wenigstens frueh genug
schlafen gehen, denn am 1.1. war der erste von vier Skitagen angesagt.
Keystone war das Ziel, Leute waren wir 4, Spass hatten wir genug. Reicht
das ? Gut. Weiterhin besuchten wir den Rocky Mountain National Park,
welcher eine seltsame Schneelage hatte. Waehrend an der Einfahrt fast kein
Schnee (mehr) lag, hatte man nur wenige Meilen suedlich das Gefuehl in der
Antarktis zu wandern. Mindestens 1.5m Schnee, teilweise zusammengeweht,
teilweise zusammengetreten. Auf alle Faelle lustig zum drin rumwandern.
Der Skitag in Arapahoe Basin war dann nix fuer leicht Erkaeltende. Windig
und so kalt, dass manche Leute nach wenigen Abfahrten aufgaben und
heimfuhren. Und ich Dummkopf hatte auch noch zu kleine Skischuhe, da ich
aus Sparsamkeit die Schuhe und Ski von Thomas verwendet hatte => Eiskalte
Fuesse, die nur langsam wieder warm wurden. Zum Glueck konnte ich
Frostbeulen vermeiden (zumindest hab ich nix dergleichen bemerkt). Die
restlichen zwei Skitage nahm ich mir dann eigene Ski und Schuhe (fuer
lediglich $10 am Tag) und kam wesentlich besser zurecht. Der erste von
beiden, in Ski Area Berthoud Pass, war dann auch gleich der Oberhammer.
Ueber Nacht hatte es bereits so viel geschneit, das der Zufahrtsweg eine
halbe Stunde gesperrt war (wegen Lawinentests) Doch es hoerte nicht auf zu
schneien und wehte und schneite so vor sich hin. Das Gebiet jedoch hatte
ca. 1m Neuschnee, Pulver !! Und ich als Pulveranfaenger den groessten
Spass, da unter dem ganzen Pulverschnee noch genug Grip fuer einen
dezenten Schwung war. Ich kam mir vor wie ein Helicopter-Skier :) Es
staubte nur so vor und hinter mir. Fuer die etwas schlechte Sicht manchmal
und das ungemuetliche Wetter wurden wir am naechsten Tag dann klasse
entschaedigt. Nachdem wir am abend zuvor jedoch noch in Aspen
vorbeigeschaut hatten, verschliefen wir erst einmal eine Stunde, so dass
wir in Vail erst um 11 Uhr auf der Piste standen. Dafuer standen wir auf
frisch planierten Pisten bei herrlichstem Sonnenschein (ich hab mir sogar
einen leichten Sonnenbrand geholt) und genossen das Skigebiet bis zur
letzten Liftfahrt in vollen Zuegen. Trotzdem waren wir am Abend ziemlich
fertig und haben uns statt nach Denver/Boulder zurueckzufahren, lieber
noch ein Motel im Skigebiet gesucht und gefunden. Ein $90 Zimmer fuer $50
gekriegt. Tja, man muss nur fragen... [mehr als $50 haett ich auch nicht
ausgegeben...] Fuer den Rest des Urlaubs blieb dann nur noch Denver
uebrig, das wir aber auch noch auskundschafteten. 16th Street Mall kannten
wir bereits von einem vorherigen Besuch, ebenso die Church (eine ehemalige
Kirche, umgebaut zur Grossraumdisko) Dazu noch ein paar grosse, haessliche
Haeuser, ein Congress Centrum und ein Theaterkomplex. Das war's. Denver
ist auch bloss ein Kaff. Haetten sie nicht die Broncos (die drauf und dran
sind, ihren Superbowl Titel zu verteidigen) waeren sie wohl voellig
unbedeutend. Tja, Freitag war dann nicht so schoen. Denver International
Airport zum zweiten mal (das erste Mal war wegen der Umbuchung) Diesmal
ernst. Alles schoene geht einmal zu Ende, und diesmal war's der Urlaub
gemeinsam mit Dani, der riesig Spass gemacht hat (Ich freu mich schon auf
die Bilder [drei Filme], Ja auf die Bilder auch ... ) Tja, allein mit
einem inzwischen gut funktionierendem Auto (hatte einiges an Stress
gekostet, das Teil zu ueberwachen und die kleinen Lecks zu stopfen (unter
anderem in der Schaltung), aber jetzt bin ich ganz zufrieden mit meinem
Kauf: BTW zweimal hatte ich die Batterie entladen (bin eben ein Auto mit
Lichtsummer gewohnt), aber gluecklicherweise immer jemanden gefunden der
mir Starthilfe gegeben hat [hab zum Glueck bereits Kabel mitgeliefert
gekriegt...] ) bin ich dann noch zwei Naechte in Boulder geblieben, die
ganzen zurueckkehrenden Regensburger getroffen und Samstag abend noch ein
Musical gesehen: Rent ! Wir (Anton, Thomas, ich) trafen uns kurz vor
Beginn vor dem Theater. Kommt doch tatsaechlich ein Typ auf uns zu und
fragt uns ob wir Karten brauchen. Erst dachte ich er will uns welche
verkaufen, aber nein, er schenkt uns zwei Karten. Da war natuerlich klar,
wie der Abend aussah. Vorher waren unsere Plaene eher an den Broncos
Feierlichkeiten (aufgrund Einzugs ins AFC-Finale) teilzunehmen, aber
dann... $60 Eintrittskarten nur dafuer zur richtigen Zeit am richtigen Ort
zu sein konnte man natuerlich nicht ablehnen. Danach gings sofort zurueck
nach Boulder und ab in die Heia, da die Boulderaner Sonntag zum Skifahren
wollten und ich weiter nach New Mexico dueste, um einen weiteren Freund
(Nachbar in Urbana) zu besuchen. Dabei kam ich auch noch durch Santa Fe
(Hauptstadt von New Mexico), wo die aeltesten Gebaeude in USA stehen. Eine
Mission und ein Wohngebaeude, wo immer noch Einheimische ihren
selbstgebastelten Schmuck verkaufen. Abends dann zu Gast bei Hari (Wir
sahen uns per pay-per-view X-Files an... aaarghh), und am naechsten Tag
Los Alamos. Ein Mekka fuer Physiker ! Immerhin ist es der Geburtsort der
amerikanischen Atombombe. Hier versammelten sich 1940 rum die komplette
Elite der amerikanischen und zugewanderten Wissenschaftler: Enrico Fermi,
Niels Bohr, Albert Einstein, Oppenheimer, und konstruierten unter
Hochdruck die Atombombe, die schliesslich Japan zur Kapitulation zwang.
Die Sicherheitsvorkehrungen, um den Ort geheimzuhalten waren unglaublich.
Die ganze Stadt hatte nur eine Adresse. P.O. Box 1663 Santa Fe...
Naja, Physiker in der Naehe von New Mexico sollten sich das jedenfalls
nicht entgehen lassen ! Ausserdem gibt es einen Megakrater und einen sehr
schoenen Canyon-Nationalpark, der von den Einheimischen berichtet. Alles
in allem hat sich der New Mexico Ausflug definitiv gelohnt. Aufbruch aus
Los Alamos war dann 14.02. Mit einer Stunde Belastung im Handgepaeck
(Zeitumstellung) erreichte ich gegen 9pm mein ersten Stopp. Ein Motel
irgendwo kurz vor Oklahoma (bereits in Texas). Am naechsten Tag startete
ich um 8am und erreichte bei ca. 1 Std Zwischenstopps um 21.30 mein
Appartment, das genauso wie der Rest von Illinois total im Schnee steckt.
Zum Glueck bin ich durchgefahren ohne groesse Pausen zu machen, da abends
ein Eisregen ueber Illinois hereinbrach, der mehrere Schulen zum
Schliessen bewegte und mein Auto so dick im Eis einschloss, dass ich
gestern (Mi) fast 30 Minuten brauchte, um soviel davon zu entfernen, dass
ich mich trauen konnte, zum Einkaufen zu fahren. Zum Glueck hat sich das
nicht wiederholt. Im Gegenteil, die Vorhersage spricht von Erwaermung in
den naechsten Tagen und Plusgraden (Celsius) ab Sonntag. Schoen, war halt
doch bloss meine Abwesenheit, die Illinois zur Eiswueste gemacht hat...
just kidding...
Auf alle Faelle muss ich sagen, ist auch das Heimkommen ein schoener Teil
des Urlaubs (auch wenn es bedeutet, dass der Urlaub endgueltig vorbei
ist). Ich bin also jedenfalls wieder in Urbana, per email wieder staendig,
per Telefon wieder eher, und per Brief sowieso immer noch und immer wieder
erreichbar. Vielen Dank an dieser Stelle allen, die mir schon mal
geschrieben haben, die mir grade schreibe (hehe) oder noch schreiben
werden, ob email oder Snail-Mail. Man sieht sich irgendwann mal wieder
!
Bis bald, Matthias.